übsch wird das sein, so ein Spitalsmantel (мило это будет выглядеть, такой больничный халат)!
286. »Es wird eine große Überraschung sein, wenn Sie zur Besuchsstunde aufstehen und selbst ans Fenster treten.«
»Vielleicht kommt heute Sven«, sagt Thesi. Das sagt sie jeden Morgen. Vielleicht... Sven kommt selten, Sven hat jetzt besonders viel zu tun. Warum hat eigentlich Sven gerade jetzt so viele Aufträge? Der Krieg hat doch erst begonnen, gibt es bereits Kriegsgewinnler?
»Ich habe keinen Schlaf rock, Schwester«, wirft Thesi ein und denkt, dass man ohne Schlafrock nicht aufstehen kann. Es ist so warm und gut im weißen Bett.
»Oh, Sie bekommen einen Spitalsmantel!« antwortet Schwester Theophania vergnügt.
»Und Hausschuhe?«
»Auch vom Spital.«
Darauf lässt sich nichts erwidern. Thesi soll eine halbe Stunde aufstehen. Sie bekommt einen Spitalsmantel. Hübsch wird das sein, so ein Spitalsmantel!
287. Zehn Minuten vor drei zieht Schwester Theophania die Bettdecke fort (без десяти минут три сестра Теофания стягивает /с Тези/ одеяло). Thesi setzt sich auf und schiebt langsam die Beine aus dem Bett (Тези садится и медленно вынимает ноги из постели). Dann lässt sie vorsichtig die Beine auf den Boden baumeln und reibt nachdenklich mit der großen Zehe auf dem Fußboden herum (затем она осторожно опускает ноги болтаться над полом и водит большим пальцем ноги по полу = затем она осторожно спускает ноги, они болтаются над полом, а она задумчиво водит большим пальцем ноги по полу;reiben — тереть, натирать, растирать; die Zehe — палецноги). Aber da steckt Schwester Theophania Thesis Füße in große Filzpantoffeln (но тут сестра Теофания вставляет ноги Тези в большие войлочные туфли; der Filzpantóffel; der Filz; der Fuß). Die Filzpantoffeln sind braungrau kariert und sehr abscheulich (войлочные туфли в серо-коричневую клеточку, ужасно отвратительные).
»Lassen Sie mich lieber im Bett (оставьте лучше меня в кровати)«, schlägt Thesi vor (предлагает Тези; vorschlagen).
»Kommen Sie nur, Sie sind gesund (пойдемте же, Вы здоровы)!« muntert Schwester Theophania auf, zieht Thesi in die Höhe und stellt sie auf (приободряет сестра Теофания, приподнимает Тези вверх и ставит ее /на ноги/; munter — бодрый; aufmuntern — ободрять). Thesi steht (Тези стоит). Knieweich zwar und fröstelnd und sehr ungern, aber — sie steht (правда, с согнутыми и дрожащими коленями и очень неохотно, но — она стоит; frösteln — дрожать, зябнуть; weich — мягкий, гибкий).
»Mir ist schwindlig, Schwester (сестра, у меня кружится голова)!«
»Das kommt Ihnen nur so vor, Frau Poulsen (Вам это только кажется, госпожа Поульсен; vorkommen). Schnell den Spitalsmantel anziehen (быстро одевайте больничный халат)!«
»Mir ist sehr schlecht, Schwester (сестра, мне очень плохо)!«
»Das kommt Ihnen nur so vor, Frau Poulsen (Вам это только кажется, госпожа Поульсен)!«
Der Spitalsmantel ist aus Barchent und grau in grau gestreift (больничный халат из бумазеи и в серую полоску; der Bárchent; grau in grau — всерыхтонах; gestreift — полосатый). Er ist viel zu groß für Thesi, sie steckt darin wie in einem weiten Sack (он слишком велик для Тези, она болтается в нем, как в широком мешке; stecken — находиться, быть, торчать; der Sack). Und die Ärmel sind zu lang und — überhaupt (и рукава слишком длинные и — вообще; der Ärmel)!
287. Zehn Minuten vor drei zieht Schwester Theophania die Bettdecke fort. Thesi setzt sich auf und schiebt langsam die Beine aus dem Bett. Dann lässt sie vorsichtig die Beine auf den Boden baumeln und reibt nachdenklich mit der großen Zehe auf dem Fußboden herum. Aber da steckt Schwester Theophania Thesis Füße in große Filzpantoffeln. Die Filzpantoffeln sind braungrau kariert und sehr abscheulich.
»Lassen Sie mich lieber im Bett«, schlägt Thesi vor.
»Kommen Sie nur, Sie sind gesund!« muntert Schwester Theophania auf, zieht Thesi in die Höhe und stellt sie auf. Thesi steht. Knieweich zwar und fröstelnd und sehr ungern, aber — sie steht.
»Mir ist schwindlig, Schwester!« i
»Das kommt Ihnen nur so vor, Frau Poulsen. Schnell den Spitalsmantel anziehen!«
»Mir ist sehr schlecht, Schwester!«
»Das kommt Ihnen nur so vor, Frau Poulsen!«
Der Spitalsmantel ist aus Barchent und grau in grau gestreift. Er ist viel zu groß für Thesi, sie steckt darin wie in einem weiten Sack. Und die Ärmel sind zu lang und — überhaupt!
288. »Kranke Menschen lässt man im Bett (больных людей оставляют в постели)«, knurrt Thesi und schlurft knieweich zum Fenster (ворчит Тези и шаркающими шагами на полусогнутых коленях идет к окну; schlurfen — шаркать/ногами, туфлями/). Man sieht in einen gepflasterten Hof mit drei mageren Bäumen (/в окно/ виден мощеный двор с тремя тощими деревьями; das Pflaster — мостовая, брусчатка). Die armseligen Bäume haben rotgelbe Blätter (на жалких деревцах висят желто-красные листья). Unter dem Baum rechts ist eine Bank, auf dieser Bank sitzt eine Frau (под деревом справа стоит скамья, на скамье сидит женщина). Die Frau hält das Taschentuch vor ihren Mund (женщина держит около своего рта платок). Man kann ihr Gesicht nicht genau erkennen (нельзя четко разглядеть ее лицо).
Thesi, die fünf Wochen lang nur den Himmel anschauen konnte, interessiert sich sehr für die Vorgänge im Hof (Тези, которая на протяжении пяти недель могла рассматривать /в окно/ только небо, живо интересуется событиями /происходящими/ во дворе; der Vorgang). »Schwester, da unten sitzt eine Frau (сестра, там внизу сидит женщина). Ich glaube, sie weint (я полагаю, она плачет)«, berichtet Thesi (сообщает Тези).
»So —«, sagt Schwester Theophania gleichgültig und hantiert mit Thesis Bettzeug herum (равнодушно говорит сестра Теофания и занимается постельными принадлежностями Тези).
»Vielleicht ist jemand gestorben (возможно, кто-то умер)«, meint Thesi und beobachtet die Frau unter dem trübseligen Bäumchen (высказывает свое мнение Тези и наблюдает за женщиной под мрачным деревцем).
288. »Kranke Menschen lässt man im Bett«, knurrt Thesi und schlurft knieweich zum Fenster. Man sieht in einen gepflasterten Hof mit drei mageren Bäumen. Die armseligen Bäume haben rotgelbe Blätter. Unter dem Baum rechts ist eine Bank, auf dieser Bank sitzt eine Frau. Die Frau hält das Taschentuch vor ihren Mund. Man kann ihr Gesicht nicht genau erkennen.
Thesi, die fünf Wochen lang nur den Himmel anschauen konnte, interessiert sich sehr für die Vorgänge im Hof. »Schwester, da unten sitzt eine Frau. Ich glaube, sie weint«, berichtet Thesi.
»So —«, sagt Schwester Theophania gleichgültig und hantiert mit Thesis Bettzeug herum.
»Vielleicht ist jemand gestorben«, meint Thesi und beobachtet die Frau unter dem trübseligen Bäumchen.
289. »Jetzt sind Sie wieder gesund (теперь Вы снова здоровы)!« sagt Schwester Theophania freundlich (приветливо говорит сестра Теофания). Sie hat Thesi nicht zugehört, sondern das Bett in Ordnung gebracht (она не слушала Тези, а приводила в порядок кровать).
»Ja — jetzt bin ich also wieder gesund (да — итак, теперь я снова здорова)«, nickt Thesi und wendet den Blick von der fremden weinenden Frau (кивает Тези и отворачивает взгляд от незнакомой плачущей женщины). Vielleicht hat die Arme auch nur Zahnweh, denkt sie, alles ist möglich, ich bin also wieder gesund, ich muss vielleicht bald fort von hier und irgend etwas Vernünftiges anfangen (возможно, у бедняжки всего лишь болит зуб, думает она, все возможно, итак, я снова здорова, вероятно, я скоро должна буду покинуть больницу и начать заниматься чем-либо разумным). Warum eigentlich etwas Vernünftiges (почему, собственно, чем-либо разумным)? Es ist ein Vorurteil, dass erwachsene alleinstehende Menschen vernünftig sein sollen (это предрассудок, что взрослые, отдельно проживающие = не состоящие в браке люди должны быть благоразумными). Ich müsste mir etwas Nettes, Blödsinniges ausdenken, ich möchte mir gern eine Freude machen (я должна придумать для себя что-нибудь милое, сумасшедшее/глупое, я очень бы хотела доставить себе радость). Ich weiß nur nicht, was Freude machen könnte, ich (я только не знаю, что бы могло доставить радость, я) —
»Besuchsstunde (час посещений)«, sagt Schwester Theophania. Thesi schlurft zum Besucherfenster und zieht selbst den Vorhang zurück (Тези шаркающими шагами идет к окну посещений и сама отодвигает занавес).
Schwester Theophania stellt einen Stuhl vor die Scheibe (сестра Теофания ставит перед стеклом стул): »Setzen Sie sich, Frau Poulsen, Sie sind noch schwach (садитесь, госпожа Поульсен, Вы ведь еще слабы).«
289. »Jetzt sind Sie wieder gesund!« sagt Schwester Theophania freundlich. Sie hat Thesi nicht zugehört, sondern das Bett in Ordnung gebracht.
»Ja — jetzt bin ich also wieder gesund«, nickt Thesi und wendet den Blick von der fremden weinenden Frau. Vielleicht hat die Arme auch nur Zahnweh, denkt sie, alles ist möglich, ich bin also wieder gesund, ich muss vielleicht bald fort von hier und irgend etwas Vernünftiges anfangen. Warum eigentlich etwas Vernünftiges? Es ist ein Vorurteil, dass erwachsene alleinstehende Menschen vernünftig sein sollen. Ich müsste mir etwas Nettes, Blödsinniges ausdenken, ich möchte mir gern eine Freude machen. Ich weiß nur nicht, was Freude machen könnte, ich —
»Besuchsstunde«, sagt Schwester Theophania. Thesi schlurft zum Besucherfenster und zieht selbst den Vorhang zurück.
Schwester Theophania stellt einen Stuhl vor die Scheibe: »Setzen Sie sich, Frau Poulsen, Sie sind noch schwach.«
290. Thesi sitzt vor dem leeren Fenster (Тези сидит перед пустым окном). Die Ärmel fallen über ihre H